Planfeststellung für Lech-Renaturierung: Einblick ins Großprojekt!
Die Gemeinde Merching informiert über das Planfeststellungsverfahren „Licca liber Abschnitt I“ zur Renaturierung des Lechs. Einsicht in die Unterlagen ab 24. November im Rathaus.
Planfeststellung für Lech-Renaturierung: Einblick ins Großprojekt!
Am 20. November 2025 sind die Planunterlagen für das wichtige Renaturierungsprojekt „Licca liber Abschnitt I“ für den Lech öffentlich ausgelegt. Dieses Verfahren bezieht sich auf den Flussabschnitt zwischen der Staustufe 23 und dem Hochablass. Wie die Gemeinde Merching auf ihrer Website gemeinde-merching.de berichtet, sind die Unterlagen während der allgemeinen Öffnungszeiten im Rathaus der Gemeinde einsehbar. Zudem besteht die Möglichkeit, die Informationen online abzurufen.
Das Projekt „Licca liber“ tritt in eine neue Phase, da das Planfeststellungsverfahren für den ersten Abschnitt begonnen hat. Dieser erstreckt sich über einen Flusskilometer von zehn Kilometern Länge. Umfassende Prüfungen und ein sogenannter „Flussdialog“ mit der Bevölkerung sowie beteiligten Akteuren und Behörden waren der Vorlauf für diese nun gestartete Phase. Das Ziel des Projektes ist die umfassende Renaturierung des Lechs und seiner Auen, die Stabilisierung der Flusssohle sowie der Erhalt des Hochwasserschutzes. Die Augsburger Allgemeine hebt hervor, dass zu den geplanten Maßnahmen der Rückbau von Ufersicherungen, die Anbindung von Grundwasserseen, der Umbau von Abstürzen zum Fluss und die Schaffung von Nebengewässern gehören.
Öffentliche Einsicht und Fristen
Die Einsichtnahme der Planunterlagen findet nicht nur im Rathaus von Merching, sondern auch in weiteren Standorten statt, darunter das Umweltamt in Augsburg und die Landratsämter in Aichach-Friedberg. Die öffentlichen Auslegungsfristen für die Planunterlagen sind zwischen dem 24. November bis 8. Januar 2026 festgelegt. Um diesen Prozess zu unterstützen, hat die Untere Wasserrechtsbehörde der Stadt Augsburg, die das Verfahren leitet, externe Hilfe in Anspruch genommen, nachdem das Genehmigungsverfahren aufgrund von Personalengpässen ins Stocken geraten war.
Ein wichtiger Aspekt der Renaturierungsprojekte, wie vom Umweltbundesamt betont, besteht darin, die naturnähere Gestaltung von Flüssen und Bächen zu verbessern. Dies führt nicht nur zu einer Steigerung der Lebensqualität in städtischen und ländlichen Gebieten, sondern trägt auch zur Reduzierung der Hochwassergefahr und zur Verbesserung des ökologischen Zustands der Gewässer bei. Zudem fördern naturnahe Fließgewässer die Biodiversität und bieten wertvolle Lebensräume für viele Arten.
Langfristige Perspektiven und Herausforderungen
Die Umsetzung der Renaturierungsmaßnahmen wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen, was auf die Komplexität der Durchführung sowie die Notwendigkeit der Beteiligung aller relevanten Akteure zurückzuführen ist. Angesichts der Tatsache, dass über 90% der deutschen Flüsse begradigt, eingeengt oder verrohrt sind, ist die Renaturierung von Fließgewässern eine bedeutende Herausforderung. Ob und wie schnell dieser Prozess erfolgreich ist, hängt von der sorgfältigen Planung und der Zusammenarbeit all derer ab, die an diesem Vorhaben beteiligt sind.
Durch die geplanten Maßnahmen wird erwartet, dass nicht nur der ökologische Zustand des Lechs verbessert wird, sondern auch ein Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel geleistet wird. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit und Dringlichkeit des Projektes, um eine nachhaltige Zukunft für die Region zu sichern.