Sichere Brücken in Schierling: Investitionen für die Zukunft

Die Sicherheit von Brücken ist ein Thema, das in den letzten Wochen verstärkt in den Fokus gerückt ist, insbesondere nach dem dramatischen Einsturz der Carolabrücke in Dresden. Im Markt Schierling, einer Gemeinde, die für die Instandhaltung von 51 Brücken verantwortlich ist, wird dieser Aspekt besonders ernst genommen. Diese Brücken überqueren nicht nur die Große Laber, sondern auch kleinere Bäche sowie Straßen und Eisenbahnlinien. Um die Sicherheit dieser Bauwerke zu gewährleisten, wird ein sogenanntes „Brückenbuch“ geführt, das als zentrale Informationsquelle für regelmäßige Kontrollen dient.

In den letzten zehn Jahren hat die Gemeinde Schierling mehr als 800.000 Euro in die Instandhaltung ihrer Brücken investiert. Für die kommenden Jahre sind weitere Ausgaben von über 300.000 Euro eingeplant. Dies zeigt, wie wichtig der Gemeinde die Sicherheit ihrer Infrastruktur ist. Straßenbaumeister Johann Haubner weist jedoch darauf hin, dass nicht alle Brücken in der Verantwortung der Gemeinde liegen. Die große Laberbrücke im Ortskern, die früher als „Johannes-Brücke“ bekannt war, gehört zum Freistaat Bayern, der auch für die Ortsdurchfahrt zuständig ist.

Regelmäßige Kontrollen und Wartung

Die Brücken im Markt Schierling, auch wenn sie oft klein erscheinen, unterliegen strengen Prüfungen. Jährlich wird eine Sichtprüfung nach der Norm DIN 1076 durchgeführt. Alle sechs Jahre erfolgt eine umfassende Hauptprüfung durch einen qualifizierten Ingenieur, und alle drei Jahre gibt es eine vereinfachte Überprüfung. Die Gemeinde arbeitet eng mit dem Ingenieurbüro Gubo zusammen, um sicherzustellen, dass alle relevanten Daten zu den Brücken, wie Baujahr und Abmessungen, im Brückenbuch festgehalten werden. Nach den Prüfungen werden gegebenenfalls Empfehlungen für notwendige Maßnahmen ausgesprochen.

Aktuell wird die Brücke an der Bachstraße/Loiblstraße saniert, was mit Kosten von etwa 308.500 Euro verbunden ist. Ein weiteres Beispiel für die kontinuierliche Überwachung ist die Heubrücke an der Labertalstraße, die bei der letzten Hauptprüfung nicht bestanden hat. Die Sanierung dieser Brücke wird auf rund 70.000 Euro geschätzt. Für die Zukunft sind zwei größere Sanierungen geplant: Die Brücke am Hohlweg wird für 250.000 Euro instand gesetzt, und für die Brücke zwischen Unterlaichling und Kraxenhöfen sind 50.000 Euro eingeplant.

Verkehrsbelastung und Sicherheit

Bei der Prüfung der Brücken wird nicht nur der Zustand der einzelnen Bauteile bewertet, sondern auch die Verkehrslage berücksichtigt. Änderungen in der Verkehrsbelastung können dazu führen, dass ein Austausch oder sogar ein Neubau notwendig wird. Bürgermeister Christian Kiendl betont, dass die Sicherheit der Brücken oberste Priorität hat. „Wir achten sehr penibel darauf, dass an der Sicherheit nicht gespart wird“, erklärt er. Die Gemeinde plant, auch in Zukunft vorausschauend zu handeln, um die Sicherheit der Brücken langfristig zu gewährleisten.

Die Brücken im Markt Schierling sind nicht nur für den Verkehr von Bedeutung, sondern auch für Fußgänger und Radfahrer. Die Gemeinde setzt alles daran, dass diese Infrastruktur sicher und belastbar bleibt, um den Bedürfnissen aller Bürger gerecht zu werden.

Fotos: 01 – Die Brücke an der Bachstraße/Loiblstraße wurde für 308.500 Euro erneuert. 02 – Die Brücken müssen große Lasten tragen können, wie die bei der Obermühle. 03 – Auch für Fußgänger und Radfahrer sind die Brücken sicher zu halten.

Bilder: Nadine Niebauer 01, Fritz Wallner 02/03

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