Schwalben-Retter! BN-Gruppe zählt Nester in Pielenhofen und Umgebung
Die BN-Ortsgruppe erfasst in Pielenhofen Schwalbennester, um die Population zu schützen und zu fördern. Berichte und Karte verfügbar.
Schwalben-Retter! BN-Gruppe zählt Nester in Pielenhofen und Umgebung
In den Gemeinden Pettendorf, Pielenhofen und Wolfsegg wird die Schwalbenpopulation zunehmend bedroht. Die BN-Ortsgruppe hat im Jahr 2025 deshalb ein Projekt ins Leben gerufen, um die brutenden Schwalben zu erfassen und ihre Nistplätze zu dokumentieren. Dazu wurden die Schülerinnen und Schüler der Grundschulen in den drei Gemeinden im Juli 2025 aufgerufen, Schwalbennester zu suchen und zu melden. Unter der Leitung von Horst Bogener haben die Mitglieder der BN-Projektgruppe bereits erste Erfassungen durchgeführt, die auf geografischen Karten festgehalten sind.
In Pielenhofen konnten insgesamt 67 bewohnte Nester von Rauchschwalben und 16 Nester von Mehlschwalben gemeldet werden. Diese Nester befinden sich unter anderem beim Kaltes Eck Stahlbau, wo ein Mehlschwalbennest und zwei Rauchschwalbennester mit Brut registriert wurden. Trotz dieser positiven Meldungen stellen die verantwortlichen Naturschützer klar, dass die Erfassung nicht vollständig und fehlerfrei sein kann. Anwohner sind aufgefordert, Neststandorte zu ergänzen oder zu berichtigen. Kontakte dafür sind über E-Mail und Telefon verfügbar.
Die Bedeutung der Schwalben
Schwalben, die zur Familie der Hirundinidae gehören, sind für ihre Fähigkeit bekannt, fliegende Insekten im Flug zu fangen. Sie sind Zugvögel und legen tausende Kilometer zurück, um in wärmere Gebiete zu ziehen. In Europa sind insbesondere drei Arten verbreitet: die Mehlschwalbe, die Rauchschwalbe und die Uferschwalbe. Ihre Nester, gebaut aus Schlamm und Gras, finden sich oft an geschützten Orten wie Dächern und in Scheunen. Schwalben sind ortstreu und kehren jedes Jahr an denselben Nistplatz zurück, was unterstreicht, wie wichtig der Erhalt ihrer Brutstätten ist.
Die Schwalbenpopulation in den betroffenen Gemeinden ist in den letzten Jahren jedoch stark zurückgegangen. Laut dem Naturschutzbund haben alte Kuhställe, die früher reich an Schwalbennestern waren, kaum noch Bestand, während in anderen Gebieten Landwirte sich bemühen, Nistmöglichkeiten in Pferdeställen zu erhalten. Die Artenvielfalt der Schwalben leidet nicht nur unter der Vernichtung solcher Nistplätze, sondern auch unter dem Einfluss von Pestiziden und klimatischen Veränderungen, die ihren Lebensraum weiter bedrohen.
Schutzmaßnahmen und Initiativen
Um die Schwalben und ihre Nistplätze zu schützen, sind verschiedene Maßnahmen notwendig. Initiativen wie „Schwalbenfreundliche Häuser“ setzen sich dafür ein, die Bevölkerung über den Wert von Schwalben aufzuklären und sie zu ermutigen, Nistkästen auf ihren Grundstücken anzubringen. Auch bei Renovierungen von Gebäuden sollte Rücksicht auf die Nistplätze genommen werden, um die bedrohten Schwalbenbestände zu schützen. Mit der richtigen Aufmerksamkeit und dem Engagement der Gemeinden könnte die Schwalbenpopulation in der Region revitalisiert werden und somit zu einem Stück Natur zurückkehren, das vielen vertraut ist.
Weitere Informationen über die Schwalbenerfassung und die Schwalben in der Region sind online verfügbar. Die Ergebnisse der Erfassung sind detailliert auf Karten dargestellt und können unter dem bereitgestellten Link eingesehen werden. Die BN-Ortsgruppe und die engagierten Bürger hoffen, durch ihre Bemühungen die Schwalben als wertvolle Bestandteile des lokalen Ökosystems zu erhalten und wieder heimisch zu machen.