Neues Gemeindearchiv in Illschwang: Historie findet neuen Platz

Die Gemeinde Illschwang hat kürzlich einen bedeutenden Schritt in der Verwaltung ihrer historischen Dokumente unternommen. Das Gemeindearchiv wurde von der Grundschule in das alte Rathaus verlegt, was neue Möglichkeiten für die Nutzung und den Zugang zu den Archivbeständen eröffnet. Richard Koller, der Ortsheimatpfleger, hat die Verantwortung für diesen Umzug übernommen und berichtet über die Fortschritte und Herausforderungen, die damit verbunden sind.

Richard Koller, ein 62-jähriger gebürtiger Illschwanger, hat sich seit seiner Jugend für die Geschichte seiner Heimatgemeinde interessiert. Seit 2004 ist er Mitglied des Gemeinderats und hat sich 2014 bereit erklärt, das Amt des Ortsheimatpflegers zu übernehmen, als kein anderer Kandidat zur Verfügung stand. Diese Entscheidung hat sich als wertvoll erwiesen, da Koller mit viel Engagement an die Arbeit herangegangen ist.

Der Umzug und die Herausforderungen

Der Umzug des Archivs war notwendig, da die bisherigen Räumlichkeiten in der Grundschule nicht mehr ausreichten und die Dokumente in einem chaotischen Zustand waren. Bürgermeister Dehling erkannte die Dringlichkeit der Situation und ermutigte Koller, sich um das Archiv zu kümmern. Nach reiflicher Überlegung stimmte Koller zu und begann, geeignete Räumlichkeiten zu suchen.

Glücklicherweise wurde das alte Rathaus, das nach einer umfassenden Sanierung leerstand, zur neuen Heimat des Archivs. In einer Gemeinderatssitzung im September 2021 wurde das Vorhaben einstimmig genehmigt. Koller begann sofort mit der Sichtung und dem Transport der historischen Unterlagen in die neuen Räume, was eine große logistische Herausforderung darstellte.

Im neuen Archiv sind nun spezielle Bereiche für die früheren Altgemeinden Illschwang, Augsberg und Angfeld eingerichtet. Die Dokumente reichen bis ins Jahr 1818 zurück und umfassen wichtige amtliche Mitteilungen aus verschiedenen historischen Epochen, darunter das Bayerische Königreich und die Weimarer Republik. Eine besondere Herausforderung für Koller war das Lesen der altdeutschen Schriften, die in den Archiven zu finden sind.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die digitale Archivierung, die Koller als zeitaufwendig, aber notwendig erachtet. Er hofft, dass Bürger, die alte Materialien oder Bilder besitzen, diese für das Archiv zur Verfügung stellen oder Kopien anfertigen lassen. Interessierte können sich direkt im Rathaus oder bei Koller melden.

Zusätzlich zu den Archivangelegenheiten gibt es Neuigkeiten zur Nutzung des Erdgeschosses im alten Rathaus. Ab September wird die Illbirgis Klimperkiste dort ihren neuen Standort haben, um Musikunterricht und Chorproben abzuhalten. Dies ist notwendig geworden, da die Grundschule aufgrund eines Anstiegs der Schülerzahlen mehr Platz benötigt.

Die Umstrukturierung des Gemeindearchivs und die gleichzeitige Nutzung des alten Rathauses zeigen, wie die Gemeinde Illschwang ihre historischen Ressourcen besser verwalten und gleichzeitig den Bedürfnissen der Bürger gerecht werden kann.

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