Hopfenernte 2024: Illschwangs Ertrag halbiert durch Hochwasser
In Illschwang fand kürzlich das traditionelle Hopfenzupfen statt, jedoch war die Ernte in diesem Jahr deutlich geringer als im Vorjahr. Nur 54 Kilogramm der beliebten Hopfensorte Perle und 8 Kilogramm der Sorte Hersbrucker Alt wurden geerntet. Diese Mengen befinden sich nun im Hopfenmuseum, wo sie zum Trocknen aufgehängt sind.
Der 1. Vorsitzende des Gartenbauvereins Illschwang, Wolfgang Stowasser, erklärte, dass die Hochwassersituation im Juni einen großen Einfluss auf die Ernte hatte. Starke Regenfälle Ende Mai führten dazu, dass das Wasser nicht abfließen konnte, was die Durchführung wichtiger Pflegearbeiten verhinderte. Diese Umstände haben die Ernteerträge stark beeinträchtigt.
Helfer und Traditionen
Trotz der reduzierten Ernte war die Stimmung bei den Helfern hervorragend. Fast 50 Freiwillige packten mit an, um die Hopfenpflanzen zu ernten. Das Wetter war sommerlich und viele Helfer kamen sogar von weit her, um an diesem Brauchtum teilzunehmen. Unter den Helfern war auch Karl-Heinz Herbst, ein gebürtiger Illschwanger, der seit vielen Jahren in den USA lebt und seinen Heimatbesuch nutzte, um aktiv mitzuhelfen.
Ein weiterer bemerkenswerter Helfer war Ernst Bodendörfer aus Lauf, der bereits 1990 an der Organisation der Hopfenstöcke beteiligt war. Damals wurde Illschwang für seine vorbildliche Dorferneuerung ausgezeichnet. Stowasser freute sich auch über die Anwesenheit der beiden Vorsitzenden der Kirwagemeinschaft, Philipp Sellner und Florian Graf, die die Bedeutung der Traditionen in der Gemeinde unterstrichen.
Das Hopfenzupfen bot auch eine Gelegenheit für Brigitte und Helmut Reichardt aus Fürth, die seit vielen Jahren eine Verbindung zu Illschwang haben. Sie berichteten, dass sie durch ihre Cousine viel über die Region erfahren haben und regelmäßig an Veranstaltungen wie der Kirwa und der Dorfweihnacht teilnehmen. Helmut äußerte seine Begeisterung für die Oberpfälzer Landschaft und die regionale Küche.
Das Ehepaar betreibt auch einen Schrebergarten in Fürth, wo sie stolz Kartoffeln anbauen. Ihre Erfahrungen bei der Weinlese in der Nähe von Fürth haben sie dazu inspiriert, beim Hopfenzupfen mitzuhelfen, was sie in diesem Jahr zum dritten Mal taten. Sie schätzen die Möglichkeit, neue Bekanntschaften zu schließen und mit anderen ins Gespräch zu kommen.
Am Nachmittag kam auch Bräu Arno Diener aus Amberg, der für das Brauen des Illschwanger Hopfenbiers verantwortlich ist. Er brachte eine köstliche Brotzeit für die Helfer mit, die aus deftigen Speisen sowie Kaffee und Kuchen bestand. Diese kulinarischen Leckereien rundeten das Event ab und sorgten für eine gesellige Atmosphäre unter den Teilnehmern.