Bürger gesucht: Soziale Konzepte für Bayerns ländliche Regionen entwickeln!
Ein Forschungsprojekt zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts in bayerischen ländlichen Regionen startet Befragungen bis Oktober 2025.

Bürger gesucht: Soziale Konzepte für Bayerns ländliche Regionen entwickeln!
In Bayern hat das Forschungsprojekt zur Untersuchung des sozialen Zusammenhalts in ländlichen Regionen begonnen. Durchgeführt von der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm, zielt dieses Projekt darauf ab, die Ideen der Bürger zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts zu erfassen. Gefördert wird das Projekt vom Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat und soll bis 2026 andauern. In den kommenden Monaten sind außerdem verschiedene Befragungen und Vertiefungsprojekte geplant, um die Rahmenbedingungen des sozialen Zusammenhalts detailliert zu analysieren.
Die erste und zweite Befragung zu sozialen Beziehungen und der Verbundenheit mit dem Wohnort sind bereits abgeschlossen, während die dritte Befragung zur Gemeinwohlorientierung und zum Engagement in der Zeit vom 17. September bis 17. Oktober 2025 stattfindet. Prof. Dr. Sabine Fromm leitet das Projekt, und die Ergebnisse der ersten beiden Befragungen sind bereits online verfügbar. Bürger sind eingeladen, an den Befragungen teilzunehmen; dazu ist eine Durchführung der Befragung über die Projektwebsite möglich. Datenschutz wird großgeschrieben, da die Ergebnisse anonymisiert und ohne Erfassung von IP-Adressen präsentiert werden sollen. Auch die Teilnahmebedingungen sind unkompliziert: Die Befragung dauert etwa zehn Minuten, und die Teilnehmer sollten mindestens 16 Jahre alt sein.
Starker sozialer Zusammenhalt in ländlichen Regionen
Das Heimatministerium hat die Ergebnisse einer aktuellen Studie der Technischen Hochschule Nürnberg veröffentlicht, die einen beeindruckenden sozialen Zusammenhalt und hohe Hilfsbereitschaft in ländlichen Gebieten attestiert. Finanz- und Heimatminister Albert Füracker äußerte sich erfreut über die positiven Lebensbedingungen, die sowohl junge Familien als auch die mittlere Generation und Senioren kritisch bewerten. Die Menschen in Bayern zeigen sich in ihrer großen Mehrheit mit ihrem Wohnort und ihrer Region verbunden. Dies fördert das Gefühl von Heimat und Gemeinschaft.
Der Präsident der Technischen Hochschule Nürnberg, Prof. Dr. Niels Oberbeck, hebt die wissenschaftliche Untersuchung des Heimatgefühls hervor. Das Forschungsprojekt „Heimat – mehr als ein Gefühl“ ist Teil der Heimatstrategie „Offensive.Heimat.Bayern 2025“, die darauf abzielt, den Zusammenhalt und die Identität in den ländlichen Räumen bis zum Frühjahr 2026 weiter zu stärken.
Herausforderungen für Integration
In einem weiteren Forschungsbericht wird auf die Herausforderungen hingewiesen, denen Flüchtlinge in ländlichen Räumen gegenüberstehen. Obwohl 93 Prozent der Fläche Deutschlands als ländliche Räume gelten und mehr als die Hälfte der Bevölkerung dort lebt, sind Migration und Integration häufig mit städtischen Phänomenen assoziiert. Der Zuzug von Geflüchteten und die Wohnsitzregelung haben jedoch auch den Fokus auf ländliche Regionen gerichtet.
Das BAMF-Forschungszentrum hat die besonderen Bedingungen analysiert, die in ländlichen Räumen bestehen. Hierzu zählen preiswerter Wohnraum und engere soziale Kontakte, aber auch Herausforderungen wie eingeschränkte Mobilität, oft nur einmal täglich verkehrende Busverbindungen und unterschiedlich ausgeprägte Infrastruktur. Zur Integration von Geflüchteten sind Zugang zu Wohnraum sowie Bildung und Arbeitsmarkt zentrale Faktoren. Während viele Flüchtlinge in westdeutschen Städten leben, nehmen ländliche Gebiete zunehmend eine wichtige Rolle als Wohnort ein, was die Integration weiter erschwert.
Die Ergebnisse des Projekts zur Untersuchung des sozialen Zusammenhalts in ländlichen Gebieten sowie die Erkenntnisse über die Herausforderungen der Integration werden Ende 2025 auf der Projektwebsite veröffentlicht. sinzing.de bayern.de bamf.de