Bürgerbefragung zur klimaneutralen Wärmeversorgung in Duggendorf gestartet!
Duggendorf startet Bürgerbefragung zur kommunalen Wärmeplanung am 12. August 2025 für klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2045.

Bürgerbefragung zur klimaneutralen Wärmeversorgung in Duggendorf gestartet!
Am 2. September 2025 startet in Duggendorf eine bedeutende Bürgerbefragung zur kommunalen Wärmeplanung (KWP). Die Befragung, die am 12. August 2025 angestoßen wurde, verfolgt das ambitionierte Ziel, die Stadt bis spätestens 2045 klimaneutral mit Wärme zu versorgen. Die KWP ist ein strategisches Planungsinstrument der Bundesregierung, das die aktuelle Wärmeversorgung sowie die Potenziale für eine nachhaltige Energieversorgung analysiert. Ziel ist es, Klarheit über die verfügbaren erneuerbaren Energien zu schaffen und den Ausbau von Wärmenetzen sowie die Optionen für Eigentümer bei der Heizungsmodernisierung zu fördern. Dabei wird die Einbindung der Bevölkerung als zentral angesehen, um eine realistische Bestandsanalyse zu erstellen, die mit anonymisierten Daten zur Wärmeversorgung der Bürger gefüttert wird. Weiterführende Informationen sind auf der Homepage der Gemeinde Duggendorf verfügbar.
Bedeutung der Wärmeversorgung in Deutschland
Die Wärmeversorgung in Deutschland ist von entscheidender Bedeutung, da sie mehr als 50% des Endenergieverbrauchs ausmacht und einen signifikanten Anteil am CO2-Ausstoß hat. Wie die Bundesregierung berichtet, werden rund 80% der Wärmenachfrage durch fossile Brennstoffe wie Gas und Öl gedeckt. Aktuell heizen fast 41 Millionen Haushalte in Deutschland mit diesen Brennstoffen, wobei etwa jeder zweite Haushalt Gas und ein viertel Heizöl verwendet. Fernwärme, die derzeit 14% der Wärmeversorgung ausmacht, wird ebenfalls überwiegend aus fossilen Brennstoffen gewonnen. Der Anstieg der Heizkosten im letzten Jahr infolge steigender Preise für Gas und Öl verdeutlicht die Dringlichkeit der geplanten Wärmewende.
Die künftige Wärmeversorgung soll zunehmend auf erneuerbare Energien sowie unvermeidbare Abwärme setzen. In diesem Kontext wird eine strategische Planung auf kommunaler Ebene gefordert. Ein Gesetz zur Wärmeplanung, das am 17. November 2023 vom Bundestag und am 15. Dezember 2023 vom Bundesrat beschlossen wurde, tritt am 1. Januar 2024 in Kraft. Es schafft die rechtlichen Rahmenbedingungen für die flächendeckende Wärmeplanung in Deutschland und enthält Vorgaben für die Erstellung der Wärmepläne.
Status der kommunalen Wärmeplanung
Der aktuelle Stand der kommunalen Wärmeplanung in Deutschland ist vielversprechend. Wie DEEA berichtet, gibt es in Deutschland insgesamt 10.775 Kommunen. Bereits 530 Kommunen (5%) haben die Wärmeplanung abgeschlossen, während 775 Kommunen (44%) sich im Planungsprozess befinden. Nahezu die Hälfte aller Kommunen ist aktiv in diesem Prozess. Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch auffällig; zum Beispiel müssen in Bayern und Rheinland-Pfalz viele kleine Kommunen ihre Planung bis Juni 2028 vorlegen.
Um die Herausforderungen der Wärmeplanung effizient zu meistern, haben sich viele Gemeinden zu Konvois zusammengeschlossen. In Rheinland-Pfalz sind 85%, in Thüringen 84% und in Niedersachsen 89% der Kommunen diesen Zusammenschlüssen beigetreten. Der KWW-Wärmewendeatlas, ein neu veröffentlichter Atlas, bietet einen Überblick über den Status quo der Wärmeplanung und wird fortlaufend aktualisiert.
Die gesetzlich festgelegten Fristen zur Erstellung von Wärmeplänen sind nach Einwohnerzahl gruppiert, wobei Gemeinden über 100.000 Einwohner ihre Pläne bis 30. Juni 2026 und kleinere Gemeinden bis 30. Juni 2028 vorlegen müssen. Für Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern stehen vereinfachte Verfahren zur Verfügung. Das Gesetz ermöglicht zudem die Einführung von Wasserstoffnetzen als Wärmeversorgungsoption.
Insgesamt ist klar, dass die kommunale Wärmeplanung ein zentrales Instrument für die Wärmewende in Deutschland darstellt. Die nächsten Schritte sind entscheidend, um bis 2045 eine kosteneffiziente und klimafreundliche Wärmeversorgung sicherzustellen und den Übergang zu einer nachhaltigen Energiezukunft zu erleichtern.