Tirschenreuth im Gespräch: Klinik-Neubau als Chance für die Region?

In einer überraschenden Pressekonferenz, die kurzfristig einberufen wurde, hat Bürgermeister Franz Stahl von Tirschenreuth seine Gedanken zu einem möglichen Neubau eines Krankenhauses geäußert. Anlass war ein Bericht des „Neuen Tag“, der Ende August über die Nutzung des alten Volksfestplatzes in Weiden für den Bau eines neuen Klinikums der Kliniken Nordoberpfalz AG (KNO) berichtete. Stahl stellte klar, dass ein Neubau nicht zwangsläufig in Weiden stattfinden müsse, sondern auch in Tirschenreuth realisiert werden könnte. „Die Entfernungen sind vergleichbar“, erklärte er und verwies auf die gleichwertigen Wege zwischen den beiden Städten.

Der Bürgermeister wollte mit seinen Äußerungen eine Diskussion anstoßen und seine Meinung zu der Thematik kundtun. Er äußerte Bedenken hinsichtlich der finanziellen Situation der Kliniken AG und bezeichnete einen großen Neubau als derzeit nicht tragbar. „Es ist absurd, über einen Standort zu diskutieren, wenn die finanziellen Rahmenbedingungen nicht stimmen“, so Stahl. Dennoch sei es legitim zu fragen, ob der Neubau nicht auch an einem anderen Ort, wie Tirschenreuth, realisiert werden könnte. Schließlich gehe es nicht nur um den Ersatz des Krankenhauses in Weiden, sondern um die gesamte Region der Kliniken Nordoberpfalz, die auch die Landkreise Neustadt/WN und Tirschenreuth umfasst.

Standortdebatte und Machbarkeitsstudie

Stahl zeigte sich unzufrieden mit der aktuellen Diskussion und merkte an, dass es den Anschein habe, als wolle die Kommune städtebauliche Mängel durch Neubauten ausgleichen. Zudem forderte er, dass eine Machbarkeitsstudie nicht nur auf Weiden fokussiert sein sollte. „Die KNO ist nur stark, wenn die Einrichtungen gleichmäßig in der Region verteilt sind“, betonte er. Dies könnte dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung in der gesamten Nordoberpfalz zu verbessern.

Im Verlauf des Gesprächs sprach der Bürgermeister auch die Möglichkeit einer engeren Zusammenarbeit mit Kliniken in Oberfranken an. „Wir müssen gemeinsam an Lösungen arbeiten, die großen Herausforderungen können nur im Team bewältigt werden“, sagte Stahl. Auf die Frage nach einem konkreten Standort in Tirschenreuth für den Neubau konnte er jedoch keine Antwort geben. Er bekräftigte jedoch, dass er das Thema im Aufsichtsrat der KNO zur Sprache bringen werde und Tirschenreuth als möglichen Standort ins Spiel bringen möchte.

Das Pressegespräch endete mit der Bestätigung von Bürgermeister Stahl, dass er sich für Tirschenreuth stark machen will und die Diskussion über den Klinik-Neubau aktiv vorantreiben möchte.