Entdeckungsreise in die Welt der alten Heilkräfte im Volkskundemuseum
Heute verwenden Menschen hochwirksame Medikamente und Pharmazeutika für die verschiedensten Krankheiten und Beschwerden. Sie suchen qualifizierte Fachärzte und Krankenhäuser auf. Was aber tat man früher, als es diese Hilfsangebote noch nicht gab? Im Bestand des Oberpfälzer Volkskundemuseums in Burglengenfeld befinden sich zahlreiche Objekte, die die Menschen in vorindustrieller Zeit einsetzten, um gesund zu werden oder sich vor drohendem Unheil zu schützen. Manches gehörte in den Bereich des christlichen Glaubens, manches hatte einen eher abergläubischen Hintergrund.
Vortrag über alte Heilmethoden
Die ehemalige Museumsleiterin Dr. Margit Berwing-Wittl wird am Donnerstag, 24. Oktober, ab 19 Uhr im Rahmen einer Vortrags-Führung mehrere Abteilungen des Museums aufsuchen. Dort gibt es Votiv- und Heiligenbilder, Reliquien und geweihte Gegenstände zu entdecken. Auch rätselhafte Hilfsmittel, die früher von Badern, Heilkundigen und sogenannten „weisen Frauen“ gegen Unglücksfälle und Krankheiten bei Mensch und Vieh eingesetzt wurden, stehen im Fokus.
In der aktuellen Sonderausstellung „G’sundheit! 70 Jahre Krankenhaus Burglengenfeld“ gibt es anschließend einiges zu bestaunen. Diese Objekte versprachen den Kranken Linderung und Genesung, sind heute aber nicht mehr gebräuchlich. Darunter sind magische Kräuter und Stoffe wie „Teufelsdreck“ und Guajak. Teile von echten Mumien konnten bis in die 1970er Jahre als Heilmittel sogar in Apotheken gekauft werden. Auch das Rezeptbuch eines Abdeckers aus Wernberg-Kölblitz, in dem sich Gebete und Zaubersprüche, geheimes Heilwissen und merkwürdige Ingredienzien für Tees und Aufgüsse finden, wird präsentiert.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, auf einem Rundgang durch das Museum und die Sonderausstellung altes, rätselhaftes Wissen über Heilkräfte und Heilmethoden kennenzulernen. Die Führung dauert etwa eine Stunde. Die Teilnahmegebühr, die dem Museumseintritt entspricht, beträgt 1 Euro.