Bürgermeister Daschner präsentiert Herausforderungen der Gemeinde Gleißenberg

Die kleine Gemeinde Gleißenberg hatte kürzlich einen besonderen Gast: Dr. Gerhard Hopp, ein Abgeordneter des Bayerischen Landtages, kam auf Einladung von Bürgermeister Wolfgang Daschner zu Besuch. In einem zweistündigen Gespräch wurden verschiedene Herausforderungen besprochen, mit denen die Gemeinde konfrontiert ist. Bürgermeister Daschner übergab dem Abgeordneten eine Liste mit „Problemfällen“, die die aktuellen Schwierigkeiten der Gemeinde aufzeigen.

Daschner äußerte seine Besorgnis über die wachsenden Anforderungen an kleinere Kommunen. „Die Aufgaben werden immer vielfältiger, und die Rahmenbedingungen sind schwieriger geworden“, erklärte er. Dies sei besonders für einen ehrenamtlichen Bürgermeister, der auch einen Hauptberuf hat, eine große Herausforderung. Hopp zeigte Verständnis für die Situation und berichtete von ähnlichen Anliegen, die er von anderen Gemeinden gehört habe.

Schwimmbadförderung und Feuerwehrgerätehaus

Ein zentrales Thema des Gesprächs war die Schwimmbadförderung. Daschner kritisierte, dass die Fördersätze für Schwimmbäder, die an die Richtlinien für Schulen und Kindergärten angelehnt sind, nicht den Bedürfnissen der Gemeinde gerecht werden. Statt der erhofften 90 Prozent Förderung erhalte Gleißenberg nur etwa 57 Prozent, was für die finanziell gut wirtschaftende Gemeinde unzureichend sei. „Es ist frustrierend, dass Gemeinden, die in der Vergangenheit schlecht gewirtschaftet haben, besser behandelt werden“, so Daschner.

Ein weiteres wichtiges Thema war der Neubau des Feuerwehrgerätehauses. Obwohl die Förderbedingungen seit Anfang 2023 verbessert wurden, erhält Gleißenberg nur eine Festbetragsförderung für drei Stellplätze. Daschner betonte, dass dies für kleinere Kommunen nicht ausreiche, um notwendige Neubauten oder Sanierungen zu realisieren. „Wie sollen wir den Feuerschutz sicherstellen, wenn die Fördermittel für uns die gleichen sind wie für große Städte?“, fragte er Hopp.

Daschner forderte auch eine Überarbeitung des Bedarfsplans für die Feuerwehr, um die Investitionen besser steuern zu können. „Nicht jede Feuerwehr benötigt die gleiche Ausstattung“, erklärte er. Kleinere Wehren sollten ebenfalls die Möglichkeit haben, ihre Ausstattungen an ihre spezifischen Bedürfnisse anzupassen.

Ein weiteres Anliegen war die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung. Gleißenberg erhält derzeit keine Förderung, da die Gemeinde die sogenannte „Härtefallschwelle 1“ nicht unterschreitet. Daschner bat Hopp um Unterstützung, um die Richtlinien anzupassen und die Gemeinde in dieser Hinsicht zu entlasten.

Zusätzlich sprach Daschner die Reduzierung der Fördermittel für das Regionalbudget ab 2025 an, die von 100.000 auf 75.000 Euro sinken sollen. Dies würde die finanziellen Möglichkeiten der kleinen Gemeinden stark einschränken. Auch das ELER-Förderprogramm wurde gekürzt, was für Gleißenberg eine weitere Hürde darstellt.

Das Gespräch endete mit einem Besuch im Kinderhaus „Burgstallwichtel“ und der neuen Heimat- und Kulturscheune im Freizeitzentrum, wo Hopp sich ein Bild von den Einrichtungen der Gemeinde machte. Die Gespräche waren sowohl informativ als auch aufschlussreich und zeigten die Herausforderungen, mit denen Gleißenberg konfrontiert ist.

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