Patenschaft mit der Marine: Sulzbach-Rosenberg belebt alte Tradition
Die Stadt Sulzbach-Rosenberg pflegt seit 1964 eine besondere Verbindung zur Marine, die nun durch einen Besuch auf dem Minenjagdboot „Sulzbach-Rosenberg“ in Kiel wiederbelebt wurde. Anlässlich der Kommandoübergabe am 18. September reisten 1. Bürgermeister Stefan Frank, 2. Bürgermeister Günter Koller und Stadträtin Bettina Moser nach Kiel, um die freundschaftlichen Bande zu stärken. Kapitänleutnant Markus Kuche übernahm das Kommando von Korvettenkapitän Florian Förster, während Fregattenkapitän Inka von Puttkamer die offizielle Übergabe leitete.
In den letzten Jahren hatte die Patenschaft etwas an Schwung verloren, was vor allem auf Umstrukturierungen innerhalb der Marine zurückzuführen war. Seit 2014 wechselten die Besatzungen zwischen den verschiedenen Booten, was es schwierig machte, persönliche Beziehungen zwischen den Soldaten und den Bürgern von Sulzbach-Rosenberg aufzubauen. Doch die Situation hat sich mittlerweile verbessert, und die Stadt möchte die Verbindung wieder aktiv leben.
Wiederbelebung der Patenschaft
Bürgermeister Stefan Frank äußerte, wie stolz die Stadt darauf ist, dass das Boot ihren Namen trägt. Er betont die Wichtigkeit, die Patenschaft mit Leben zu füllen und den Austausch zu fördern, etwa durch Einladungen zu städtischen Festen wie dem Altstadt- oder Annabergfest. „Jedes Signal der Unterstützung, das wir der Truppe geben können, ist wichtig“, fügte er hinzu.
Die Marine sieht sich derzeit mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Jahr 2022 hat sich die Bedrohungslage in der Ostsee verändert. Zudem kämpft die Marine mit erheblichen Personalproblemen. Die langen Einsatzzeiten von bis zu 230 Tagen pro Jahr auf See stellen eine große Belastung für die Soldaten dar. Dennoch betonen viele, dass die Kameradschaft auf kleineren Einheiten wie den Minenjagdbooten stark ausgeprägt ist und die Atmosphäre an Bord, besonders bei Sonnenuntergang, etwas ganz Besonderes ist.
