Jungunternehmer Margraf trotzt Baukrise mit innovativen Projekten

In der Oberpfalz hat der Bau neuer Wohnungen einen spürbaren Rückgang erlebt, was auch den privaten Sektor stark betrifft. Christoph Margraf, ein junger Unternehmer aus Illschwang, steht mit seinem Bauunternehmen vor der Herausforderung, sich in diesem schwierigen Umfeld zu behaupten. Mit einem Team von etwa 30 Mitarbeitern hat er sich entschlossen, innovative Wege zu gehen, um im Bausektor weiterhin erfolgreich zu sein.

Im Gespräch mit den Oberpfalzmedien erklärte Margraf, dass die gegenwärtige Lage durch verschiedene Faktoren, einschließlich politischer Rahmenbedingungen, erschwert wird. Er führt das Bauunternehmen Margraf in der vierten Generation, das 1919 von seinem Urgroßvater gegründet wurde. Im Jahr 2023 übernahm er den Betrieb von seinem Vater, der in den Ruhestand ging. Christoph Margraf hat sich im Laufe seiner Karriere umfassend fortgebildet, unter anderem als Energieberater und Betriebswirt.

Innovative Projekte und neue Standards

Ein bedeutendes Projekt, das Margraf derzeit umsetzt, ist der Bau eines Effizienzhauses nach dem kfW-Standard 40 auf dem Gelände der ehemaligen Metzgerei Luber in Sulzbach-Rosenberg. Dieses Vorhaben, das in Zusammenarbeit mit dem Architekten Martin Kunert entstanden ist, setzt auf modernste Dämm- und Heiztechnik, um den zukünftigen Bewohnern niedrige Nebenkosten zu garantieren. Margraf hebt hervor, dass die strengen Kriterien für die Nachhaltigkeitszertifizierung den Käufern zugutekommen, da sie von zinsvergünstigten Darlehen profitieren können.

Das Projekt umfasst neun Wohnungen mit Größen zwischen 45 und 103 Quadratmetern und hat Gesamtkosten von über zwei Millionen Euro. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2025 geplant, und einige Wohnungen sind bereits vor der Fertigstellung verkauft worden. Trotz der positiven Entwicklungen im Bereich der Effizienzhäuser sieht Margraf eine Herausforderung in der geringen Anzahl an Aufträgen für klassische Einfamilienhäuser, die durch hohe Grundstückspreise und Zinsen belastet sind.

Um die Auftragslage zu sichern, hat Margraf auf die Bedürfnisse seiner Stammkunden reagiert und kleinere Projekte wie Umbauten und Sanierungen angenommen. Aktuell arbeitet er an verschiedenen Aufträgen, darunter die Sanierung einer Terrasse in einer Kindertagesstätte und der Bau einer Lagerhalle. Margraf betont, dass die Erfahrung seiner Mitarbeiter ein großer Vorteil für das Unternehmen ist, auch wenn der Fachkräftemangel eine ständige Herausforderung darstellt.

Die politischen Rahmenbedingungen sind für Margraf ebenfalls ein wichtiges Thema. Er fordert mehr Verlässlichkeit für Bauinteressierte und kritisiert die Unsicherheiten zwischen den verschiedenen kfW-Standards. Zudem sieht er in einem neuen KfW-Programm, das ab Oktober 2024 startet, eine Chance, den Bau von Einfamilienhäusern wieder anzukurbeln. Dieses Programm bietet zinsgünstige Kredite für Neubauten, die den Effizienzhaus-Standard 55 erfüllen.

Die Auswirkungen der Coronapandemie und der Ukraine-Krieg haben ebenfalls ihre Spuren hinterlassen, insbesondere in Form von Lieferengpässen bei Materialien. Trotz dieser Herausforderungen blickt Christoph Margraf optimistisch in die Zukunft und plant, mit seiner Familie und seinem Team die anstehenden Aufgaben zu meistern.

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