Neues Leben in Hahnbach: Wasserbüffel-Kälber begeistern die Gemeinde
In Hahnbach sorgt die Ankunft der Wasserbüffelkälber für Aufregung und Neugier. Die Nachricht, dass die kleinen Kälbchen das Licht der Welt erblickt haben, verbreitete sich schnell in der Gemeinde. Viele Menschen, nicht nur aus Hahnbach, haben sich auf den Weg zur Vilseckerstraße gemacht, um einen Blick auf die neuen Bewohner zu erhaschen. Doch die Kälber verstecken sich oft in den Auen, was die Suche nach ihnen zu einem spannenden Abenteuer macht.
Johannes Weiß, ein Zimmermann aus Kümmersbuch, hat die Verantwortung für die Betreuung dieser sanften Riesen übernommen. Er besucht die Wasserbüffel zweimal täglich, um sicherzustellen, dass es ihnen gut geht. Seine Partnerin, Katharina Mägerl, hat den Tieren liebevolle Namen gegeben, darunter Lisa und Toni. Diese Namen spiegeln die Zuneigung wider, die die beiden für die Tiere empfinden, die sich in der Natur rund um Hahnbach sichtlich wohlfühlen.
Medieninteresse und spannende Entdeckungen
Das Interesse an den Wasserbüffeln wächst, und sogar der Bayerische Rundfunk hat sich eingeschaltet. Für eine geplante Fernsehserie, die 2025 ausgestrahlt werden soll, wird die Schönheit der Region entlang der Vils dokumentiert. Biologe Markus Schmidbauer hat bereits mehrere Interviews mit Johannes Weiß geführt, um mehr über die Kälber und ihre Geburt zu erfahren. Diese Geburten geschehen oft unerwartet, wie Weiß berichtet: „Plötzlich war morgens ein Kalb da.“ Die Kälber sind nicht nur süß, sondern auch sehr aktiv und erkunden schnell ihre Umgebung.
Die Aufregung um die Kälber ist nicht ohne Herausforderungen. Johannes Weiß hat festgestellt, dass die Mütter sehr beschützerisch sind, besonders wenn sie ihr erstes Kalb haben. Das macht es schwierig, sich den Tieren zu nähern. Obwohl die Kälber innerhalb einer Woche nach der Geburt Ohrmarken erhalten sollten, rät der zuständige Veterinär, vorsichtig zu sein und den Tieren keinen Stress zuzufügen.
Die Wasserbüffel spielen eine wichtige Rolle in der Pflege der Auenlandschaft. Sie fressen gerne alles, was ihnen in den Weg kommt, und helfen so, das Gebiet von dichtem Gestrüpp zu befreien. Ihr Dung trägt zur Verbesserung der Flora und Fauna bei, was für das gesamte Ökosystem von Vorteil ist. Die Kuhlen, die die schweren Tiere hinterlassen, bieten Lebensraum für viele Insekten und Amphibien und dienen den Büffeln als Schlammbäder, um sich vor der Hitze und lästigen Insekten zu schützen.
Wasserbüffel sind in vielen Teilen der Welt als Arbeitstiere bekannt, doch in Hahnbach genießen sie ein ruhiges Leben. Ihre Präsenz hat auch das Interesse von Passanten geweckt, die die Tiere als beruhigend empfinden. „Das ist echt kuhles Yoga“, bemerkte eine Besucherin, während sie die Tiere beobachtete. Ein stabiler Zaun um das weitläufige Gelände sorgt dafür, dass die Tiere in Ruhe leben können, während die Menschen von außen zuschauen und sich über die Kälber freuen.
Es gibt zwar einige kritische Stimmen, die die Einführung der Wasserbüffel in die Oberpfalz hinterfragen, doch historische Funde belegen, dass diese Tiere einst in der Region weideten. Ihre ruhige Art scheint gut zur Gemütlichkeit der Oberpfälzer zu passen, und viele Menschen sind begeistert von der Idee, diese „Urviecher“ in ihrer Nähe zu haben.