Ein Leben für den Reitsport: Abschied von Alfons Ertl in Hahnbach
Am vergangenen Samstag, den 9. November 2024, verstarb Alfons Ertl nach langer Krankheit im Alter von 86 Jahren. Er war eine prägende Figur im Hahnbacher Reitsport. Von 1957 bis 1966 war er der erste Vorsitzende beim Reit- und Fahrverein. Zudem war er Reitwart und ab 1965 ein gefragter Reitlehrer.
Einführung des Reitunterrichts
In Hahnbach gab es damals zum ersten Mal regelmäßige Reitstunden. Anfänglich fanden diese auf Arbeitspferden statt, die nur an Sonn- und Feiertagen zur Verfügung standen. Später kamen Leihpferde, eigene Pferde und ein Vereinspferd hinzu. Der alte Sportplatz neben den Umkleideschuppen diente zunächst als Übungsort. Bald darauf konnte ein Reit- und Turnierplatz mit Koppeln auf der Ritterwiese an der Vilsbrücke angelegt werden. Dort befindet sich bis heute die Reitanlage des Reit- und Fahrvereins Hahnbach.
Wichtige Veranstaltungen und Turniere
1959 war der zentrale Stall von Alfons Ertl im Huberanwesen vor dem Oberen Tor. Dort, wo sich heute der Bauhof der Gemeinde befindet, war er aktiv. 1962 zog er in das ehemalige Anwesen Weiß, den sogenannten Gegelschneiderhof, um. Dieser liegt mitten im Markt, westlich neben der Gastwirtschaft „zum Hanserl“.
Ertl richtete in Hahnbach die ersten acht Fuchsjagden aus. Diese kombinierte er teilweise mit Springwettbewerben. Auch die ersten Reit-, Spring- und Fahrturniere gehen auf seine Initiative zurück. Die ersten Gelände- und Vielseitigkeitsprüfungen wurden ebenfalls mit maßgeblicher Mitwirkung von Rudolf Steinfelder durchgeführt.
Erfolge und Anerkennung
1964 gelang es ihm, das erste Verbandsturnier des Verbandes Niederbayern/Oberpfalz auszurichten. Dies geschah mit der Vergabe der Wanderstandarte des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Dieses Ereignis fand große überregionale Beachtung. Auch die ersten Prüfungen der Reiterabzeichen in Hahnbach gingen auf seinen Einsatz zurück. Er konnte stolz auf die Erfolge mehrerer aktiver Vereinsmitglieder bei auswärtigen Turnieren zurückblicken.
Die Verbandsarbeit von Alfons Ertl führte zu einem guten Ruf Hahnbachs im Pferdesport, nicht nur in der Oberpfalz, sondern auch bis nach Niederbayern und Franken. Von 1971 bis 1998 war er erster Vorsitzender, technischer Leiter und Reitlehrer des Reitclubs am Birkenweg. Auch hier organisierte er anspruchsvolle Gelände- und Vielseitigkeitsturniere.
Rückzug und persönliche Erfolge
Ein Herzinfarkt im Jahr 1998 zwang ihn, nach über 40 Jahren seine Tätigkeit als Reitlehrer aufzugeben. Er zog sich auch aus der Vereinsarbeit zurück. Gerne erinnerte sich der erfolgreiche Vielseitigkeitsreiter an seine selbstgezogenen Pferde: Rasmus, Amourette, Rivalin, Ravenna, Amorella, Marko Polo und Prinz.
Er blickte auf viele Erfolge zurück. Wiederholt wurde er Mannschaftsmeister. 1981 gewann er mit seinem Pferd Rivalin den Großen Preis von Hahnbach. Mit Prinz erreichte er den 8. Platz bei den Bayerischen Meisterschaften. Von 1976 bis 1982 war Alfons Ertl zudem Mitglied des renommierten Landeskaders Bayern. Dies brachte ihm und seiner Heimatgemeinde viel Ehre.