Inklusion in Kitas: Erfolgreiches Modell im Landkreis Göppingen
Im Landkreis Göppingen hat sich ein bemerkenswertes Modell zur Inklusion in Kindertageseinrichtungen etabliert, das als Vorbild für andere Regionen dienen könnte. Von 2014 bis 2016 wurde das Projekt „Eine Kita für alle“ ins Leben gerufen, um sicherzustellen, dass alle Kinder, unabhängig von ihren Fähigkeiten, gleichberechtigt an Bildung und Betreuung teilnehmen können. Nach einer dreijährigen Testphase wurde das Konzept aufgrund seiner positiven Ergebnisse dauerhaft in den Einrichtungen implementiert.
Das Hauptziel des Modells ist es, eine inklusive Bildung zu fördern, die sich an den Bedürfnissen aller Kinder orientiert. Dies bedeutet, dass Kinder mit und ohne Handicap in den gleichen Einrichtungen betreut werden, was eine wertvolle Erfahrung für alle Beteiligten darstellt. Um die Wirksamkeit des Modells zu überprüfen, wurden die Erfahrungen aus der Implementierungsphase ausgewertet. Fünf Kindertageseinrichtungen nahmen an dieser Evaluation teil, darunter der Kindergarten Pusteblume in Adelberg und das Kinderhaus Schatzkiste in Ebersbach.
Ergebnisse der Evaluation
Die Evaluation, die von Prof. Jo Jerg durchgeführt wurde, zeigte, dass das Inklusionsmodell als großer Erfolg gewertet wird. Eine speziell ausgebildete Inklusionsfachkraft unterstützt nicht nur die Kinder, sondern auch das Team und die Eltern. Diese Fachkraft ist eine wertvolle Ressource, die den Einrichtungen hilft, eine zeitnahe und effektive Unterstützung für alle Kinder zu bieten. Durch die kontinuierliche Begleitung wird die Stigmatisierung von Kindern mit erhöhtem Förderbedarf verringert, da die Unterstützung nicht nur auf Einzelassistenz beschränkt ist.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Modells ist die Strukturförderung, die sicherstellt, dass Integrationsfachkräfte dauerhaft im Kita-Team tätig sind. Dies ermöglicht eine umfassende Betreuung aller Kinder und fördert eine inklusive Atmosphäre in den Einrichtungen. Das Konzept hat nicht nur im Landkreis Göppingen, sondern auch auf Landesebene großes Interesse geweckt. Viele Städte und Landkreise zeigen sich daran interessiert, die Strukturen zu übernehmen oder anzupassen.
Um die Finanzierung des Modells zu gewährleisten, teilen sich Landkreis und Kommune die Kosten. Dies bedeutet zwar einen höheren finanziellen Aufwand für die Kommunen im Vergleich zu traditionellen Modellen, jedoch profitieren die Einrichtungen erheblich von der dauerhaften Präsenz einer Inklusionsfachkraft. Diese Fachkraft ist nicht nur Ansprechpartner für das Team, sondern auch für die Eltern, was die Zusammenarbeit und Kommunikation verbessert.
Insgesamt zeigt das Modell „Eine Kita für alle“ im Landkreis Göppingen, dass inklusive Bildung nicht nur möglich, sondern auch erfolgreich ist. Die Verantwortlichen sind gefordert, weiterhin an diesem wichtigen Thema zu arbeiten und die positiven Ergebnisse auszubauen. Für weitere Informationen steht das Kreisjugendamt Göppingen zur Verfügung.