Aichtal: Investitionen in Bildung trotz finanzieller Herausforderungen
Die Stadt Aichtal plant für die kommenden Jahre eine Reihe von Investitionen. Diese sollen ohne Kredite finanziert werden. Der Haushaltsplan 2025 zeigt jedoch, dass die Stadt im nächsten Jahr mit einem negativen Ergebnis von minus 3,4 Millionen Euro rechnet. Bürgermeister Sebastian Kurz erklärt: „Wir stehen großen Herausforderungen gegenüber, wenn wir einerseits unsere wachsenden Pflichtaufgaben erfüllen müssen und andererseits in die Infrastruktur unserer Stadt investieren wollen.“
Investitionen in Bildung und Infrastruktur
Ein Schwerpunkt liegt auf Bildung und Betreuung. Für den Campus Weiherbach sind allein 2025 rund 800.000 Euro eingeplant. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 12 Millionen Euro. Dies schließt Umbau- und Sanierungsmaßnahmen an der Weiherbachschule ein, die nach der Fertigstellung des Neubaus erfolgen sollen. Weitere Investitionen sind für die Sanierung des Rathauses (700.000 Euro), das Hallenbad (550.000 Euro) und Photovoltaikanlagen (460.000 Euro) vorgesehen. Insgesamt plant die Stadt mit 5,6 Millionen Euro an Investitionen, während Einnahmen aus Förderungen bei 1,9 Millionen Euro liegen.
Finanzielle Herausforderungen
Die Stadt rechnet mit stabilen Einnahmen im kommenden Jahr. Die Gewerbesteuer wird auf 3,3 Millionen Euro geschätzt, der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer auf über neun Millionen Euro. Die Grundsteuer B bleibt bei rund 1,5 Millionen Euro. Der Hebesatz beträgt 140 Punkte. Steigende Ausgaben im Personalbereich sind zu erwarten, wenn offene Stellen besetzt werden. Gute Steuereinnahmen im Jahr 2023 führen dazu, dass die Stadt 2025 eine höhere Kreisumlage von 5,5 Millionen Euro und eine höhere Finanzausgleichsumlage von 4,2 Millionen Euro zahlen muss.
Liquide Mittel und Kreditaufnahmen
Die liquiden Mittel der Stadt Aichtal betragen zum Jahresende 2024 etwa 15 Millionen Euro. Diese Mittel werden in den kommenden Jahren für Investitionen verwendet. Der Kassenbestand wird bis 2027 aufgezehrt sein, was Kreditaufnahmen notwendig macht. Bürgermeister Sebastian Kurz sagt: „Uns ergeht es so, wie den anderen Kommunen auch. Um die ständig wachsenden Aufgaben zu erfüllen, müssen wir einen hohen finanziellen Aufwand betreiben. Deshalb sind Land und Bund gefordert, uns entsprechend zu entlasten.“
Preiserhöhungen bei Wasser und Abwasser
Die Stadt führt die Bereiche Wasser und Abwasser in zwei Eigenbetrieben. Bei der Wasserversorgung kommt es zu einer leichten Preiserhöhung von sechs Cent pro Kubikmeter. Dies bedeutet für eine vierköpfige Familie jährliche Mehrkosten von rund sechs Euro. Um das negative Ergebnis aus dem Jahr 2020 auszugleichen, erhöht die Stadt die Gebühr für Niederschlagswasser von 0,39 auf 0,62 Euro pro Quadratmeter. Für einen Vier-Personen-Haushalt in einer Doppelhaushälfte entstehen dadurch jährliche Mehrkosten von etwa 30 Euro.